Ausgangslage des Projekts
Am 15. Mai 2025 diskutierten Expert*innen und Praktiker*innen im Rahmen der Fachveranstaltung „Fahrradparken im Wohnbau“ über Anforderungen, Lösungen und Handlungsspielräume für eine stärkere Verankerung des Fahrradparkens im Tiroler Wohnbau.
Organisiert von der UIV Urban Innovation Vienna im Rahmen des Policy Labs (gefördert vom Bundesministerium für Innovation, Mobilität und Infrastruktur), brachte die Veranstaltung zentrale Akteur*innen aus ganz Tirol an einen Tisch. Rund ein Drittel der Teilnehmenden kamen aus der Planung, ein Drittel aus Verwaltung & Politik, ein weiteres Drittel von Wohnbauträgern – ein bewusst interdisziplinärer Zugang, um Theorie und Praxis besser zu verzahnen.
Relevanz
Fahrradparken gewinnt im Wohnbau zunehmend an Bedeutung – nicht nur durch die steigende Nutzung von Fahrrädern und E-Bikes, sondern auch im Zusammenhang mit einer nachhaltigen Mobilitäts- und Stadtentwicklung. Tirol liegt bei der Radnutzung bundesweit im Spitzenfeld, gleichzeitig wächst der Bedarf an Wohnungen ohne privaten Kfz-Stellplatz. Wie der Wohnbau diesem Wandel baulich, rechtlich und organisatorisch gerecht werden kann, war zentrale Fragestellung der Veranstaltung.
Zentrale Projektaktivitäten
Die Veranstaltung hatte das Ziel, Best-Practice-Beispiele aufzuzeigen, rechtliche Rahmenbedingungen zu beleuchten und Raum für offenen Austausch zu bieten. Ein besonderer Dank gilt unseren Vortragenden:
Gudula Pawelak (Energieinstitut Vorarlberg) mit dem Leitfaden Fahrradparken im Wohnbau
Martin Eder (Bundesministerium für Innovation, Mobilität und Infrastruktur) zu rechtlichen Grundlagen und Fördermöglichkeiten
Christoph Breuer (Kairos OG) zum Thema E-Bikes unter anderem zur Ladeinfrastruktur und Verrechnungssystemen
David Moosbrugger (Rosinak & Partner ZT GmbH) mit Do’s und Don’ts bei Fahrradabstellanlagen „50 Shades of Fahrradparken“
Darüber hinaus gaben Panelteilnehmer*innen vom Amt der Tiroler Landesregierung (Abteilung Wohnbauförderung), der IIG Innsbrucker Immobiliengesellschaft und der Neuen Heimat Tirol Einblicke in Umsetzungsfragen aus der Wohnbaupraxis.
Zudem waren die Hersteller ORION Bausysteme GmbH, connexurban, Kienzler Stadtmobiliar GmbH und stromport. direkt vor Ort, um ihre Produkte und innovative Lösungen zu präsentieren.
Erlangte Kern-Erkenntnisse aus dem Projekt
Die Veranstaltung – moderiert von Gerald Franz (UIV) – machte deutlich:
Die Kostenrelation zwischen Tiefgaragenplätzen und Fahrradabstellanlagen ist unausgewogen.
Es fehlen Sonderlösungen für hochwertige Sporträder sowie rechtliche Klarstellungen bei Zuweisung und Absicherung.
Beispiele, wie nummerierte Radstellplätze im Mietvertrag, zeigen konkrete Handlungsmöglichkeiten auf.
Im Panel wurde betont, dass Wohnbauförderungen stärker auf Mobilitätsqualität ausgerichtet sein sollten – auch für private Bauträger.
Die öffentliche Hand kann durch größeren baurechtlichen Spielraum, z. B. bei Kubaturen im Außenbereich, entscheidend unterstützen.
Ein besonderer Dank gilt Landesrat René Zumtobel, der in seinen Grußworten die Bedeutung des Themas für die Mobilitätswende und den Wohnbau in Tirol eindrucksvoll unterstrichen hat.
Fazit:
Damit Fahrradparken im Wohnbau zur Selbstverständlichkeit wird, braucht es klare Rahmenbedingungen, fördernde Strukturen und die Bereitschaft, auch neue Wege in der Planung zu gehen.
- Projektzeitraum: Mai 2025
- Initialpartner: Amt der Tiroler Landesregierung | Abteilung Mobilitätsplanung
- Umsetzende Organisationen: UIV Urban Innovation Vienna
- Kontaktperson: David Hees, Sophie Hofbauer
- Email: hees@urbaninnovation.at
- Email: hofbauer@urbaninnovation.at