Ausgangslage des Projekts
Im Rahmen des Labors werden u. a. innovative Mechanismen und Werkzeuge für spezifische planerische und politische Problemfelder erprobt sowie evidenzbasierte Planungsgrundlagen entwickelt und evaluiert. Gerade im Kontext von Siedlungsentwicklung sind die Wechselwirkungen mit den mobilitätsrelevanten und verkehrlichen Entwicklungen besonders zu berücksichtigen. Hier ist es relevant die mit Mobilitätsdienstleistungen zu versorgenden Siedlungsbereiche räumlich und quantitativ abzugrenzen und darzustellen. Für die Typisierung der Siedlungsstruktur / Siedlungsdichte wie auch der Wohnbaustruktur, kann auf methodische und GIS-technische Kompetenz aus dem Zentrum Alpines Bauen sowie weiteren Forschungsprojekten (ULTIMOB, PRIMA) aufgebaut werden.
Relevanz
Mit der Erarbeitung von Grundlagendate und der herangezogenen Analysemethoden ist eine nationale, räumliche Übertragung möglich.
Zentrale Zielsetzung des Projekts
Ziel des Projektes ist die Erstellung einer verbesserten evidenzbasierten Grundlage zu Planung des nachhaltigen Umweltverbundes (insbesondere den Öffentlichen Verkehr (ÖV) und den Mikro-ÖV betreffend) anhand von einer Siedlungstypisierung und räumlichen Nachfrageindikatoren. Um Lücken im ÖV zu schließen und den Bedarf an Mobilitätsangebote zu decken, ist Mikro-ÖV eine von mehreren relevanten Optionen. Der Einsatz von Bedarfsverkehr hat vielerorts das Potenzial, als Zubringer das ÖV-Angebot besser und für mehr Nutzer*innen zugänglich zu machen (Synergien zwischen ÖV und Mikro-ÖV). Im gegenständlichen Projekt soll eine evidenzbasierte GIS-gestützte Planungsgrundlage, die eine weitere Unterstützung u. a. des nachhaltigen Umweltverbundes im Land Salzburg ermöglichen kann, geschaffen werden. Die Evaluation der räumlichen Siedlungstypisierung und Nachfrageindikatoren erfolgt im Gebiet des Salzburger Verkehrsverbundes im Gasteinertal.
Zentrale Projektaktivitäten
- Im Projekt werden siedlungsstrukturelle Grundlagen (Typisierung von Siedlungskernen / räumliche Abgrenzung zusammenhängender Siedlungsbereiche) als Grundlage für GIS-gestützte Nachfrageindikatoren für einen Mikro-ÖV berechnet und modelliert. Dabei wird auf eine Berechnungsmethode zurückgegriffen, die eine Typisierung der Siedlungsstruktur hinsichtlich Dichte und Kompaktheit ermöglicht.
- Auf Basis der typisierten Siedlungsstruktur erfolgt eine Modellierung von GIS-gestützten Nachfrageindikatoren / Erreichbarkeitsindikatoren für einen Mikro-ÖV für ausgewählte Gemeinden im Gasteinertal.
- Eine Ergänzung hierzu stellt die Ermittlung des Versorgungsgrads, durch ein integriertes ÖV-Angebot inkl. Mikro-ÖV (bestehende ÖV-Versorgung, Vorher-Nachher-Vergleich, Ermittlung von Lücken und Potenzialen) für das Pilotgebiet, dar.
- Bei den Aktivitäten werden relevante Masterpläne/Strategien und bestehende Forschungsinitiativen (ULTIMOB, PRIMA, Güteklassen) berücksichtigt.
- Zur Evaluation der Ergebnisse und Identifikation weiterer Handlungsfelder, finden mehrere bilaterale Gespräche (u.a. Salzburger Verkehrsverbund, zukunftswege.at, Land Salzburg) statt.
Erlangte Kern-Erkenntnisse aus dem Projekt
- Ausgangslage und Ziele einer integrierten Mobilitätsplanung im Umweltverbund
- Aufbereitete kleinräumige Planungsindikatoren zur Typisierung von Siedlungsbereichen für Pilotregion Gasteinertal (u. a.)
- Siedlungsstruktur, Einwohner*innen, Pendlerverflechtungen (Erwerb- / Ausbildung)
- ÖV-Angebot zu Haupt- (Mo – Fr, 6 – 20 Uhr) und Randzeiten
- Versorgungsstatus der Zielgruppen
- Vorschlag für mögliche Planungsmaßnahmen (Beispiel neue Haltestellenbereiche) unter Berücksichtigung der Nachfrageindikatoren
- Planungsszenarien: Vorher-Nachher-Analyse der Erreichbarkeit bei Erweiterung des ÖV-Systems
- Übertragbarkeit der Ansätze
- Projektzeitraum: Oktober 2023 bis Juni 2024
- Initialpartner: Land Salzburg
- Umsetzende Organisation: RSA FG iSPACE und Salzburger Verkehrsverbund
- Kontaktperson: Dr. Thomas Prinz
- Email: thomas.prinz@researchstudio.at
- Weiterführende Infos gibt es hier:
- Good Practice Beispiel zur Umsetzung eines Mikro-ÖV anhand der GIS-basierten Indikatoren: https://salzburg-verkehr.at/shuttle
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Weitere Informationen zum Projekt PRIMA:
https://www.researchstudio.at/projekt/prima/ https://projekte.ffg.at/projekt/4660053 -
Weitere Informationen zum Projekt ULTIMOB:
https://www.researchstudio.at/projekt/ultimob/ https://projekte.ffg.at/projekt/3300254